Von Martin und Annerose Zinßer

Tag 1

Am Freitag frühmorgens ging die Fahrt in Kornwestheim los mit einem Bus der Firma Hönes und Busfahrer Andreas Lieb. Zustiegsmöglichkeiten gab es in Stuttgart und Rutesheim. Schließlich waren wir eine muntere Reisegesellschaft mit insgesamt 35 Personen auf dem Weg nach Straßburg. Für ein Brezelfrühstück gab es einen Halt im Rasthof Baden-Baden. Wer wollte, konnte auch einen Blick in die nahegelegene Autobahnkirche werfen.

In Straßburg angekommen, begaben wir uns mit unserer Stadtführerin Cäcilia zunächst auf eine Stadtrundfahrt, wobei das Europaviertel mit dem Europaparlament im Mittelpunkt stand.

Die sich anschließende Stadtführung begann an einem architektonischen Modell der Stadt in Miniatur, an dem uns Cäcilia einen ersten Überblick verschaffte.

Straßburg liegt am Fluß lll, der sich im Stadtgebiet verzweigt und die „Große Insel“ umfließt, auf der wiederum die historische Altstadt liegt. Auf einem Ausflugsboot könnte man eine Stadtrundfahrt auf der Ill machen.

Wir gingen zu Fuß weiter, überquerten die Ill, kamen an wunderschönen Fachwerkhäusern der Altstadt vorbei, bis sich uns schließlich ein faszinierender Blick auf das Straßburger Münster eröffnete. Das Münster hat nur einen Turm, der wegen Einsturzgefahr einstens mit viel Beton stabilisiert werden musste. Anstelle eines zweiten Turms gibt es eine Aussichtsplattform.

Nach umfangreichen Informationen unserer Stadtführerin war noch ausreichend Zeit für eigene Erkundungen.

Am Münster befand sich einer von mehreren Weihnachtsmärkten der Stadt Straßburg. Auf dem Weg zu einem weiteren Weihnachtsmarkt kamen wir an Häusern mit üppig und prächtig weihnachtlich dekorierten Fassaden vorbei. Angekommen am Place Kléber richtete sich unser Blick auf eine 30 Meter hohe festlich geschmückte Tanne, dem größten Weihnachtsbaum Europas. Die Lichterkette am Baum ist beeindruckende 7 Kilometer lang.

Am späteren Nachmittag fuhren wir vom Busparkplatz aus zurück über die Grenze nach Achern, wo wir im Vier-Sterne-Hotel „Sonne Eintracht“ eincheckten. Dort wurde uns am Abend im Speisesaal ein vorzügliches 3-Gänge-Menü serviert. Wer wollte, konnte den Tag mit einem Besuch im Wellnessbereich des Hotels mit Hallenbad, finnischer Sauna und römischem Dampfbad ausklingen lassen, den wir kostenlos nutzen durften.

Tag 2

Nach einem gemütlichen und reichhaltigen Frühstück im 4. Stock (Es gab einen Aufzug!), stiegen wir zur Fahrt nach Colmar in unseren Bus. Mit einer Andacht und gemeinsamem Singen führte uns Hans-Martin in den Tag ein. Auf dem Busparkplatz trafen wir wieder unsere Stadtführerin Cäcilia (?). Mit ihr gingen wir ins Stadtzentrum und durch den Weihnachtsmarkt, wo großer Andrang herrschte. Währenddessen gab sie uns Informationen und Erklärungen zu besonderen Häusern und Gebäuden, an denen wir vorbeikamen, auch zur Kirche St. Martin. Danach sammelten wir uns und trafen Absprachen zum zeitlichen Ablauf des Nachmittagsprogramm. Nach einer freien Zeit für eigene Erkundungen wollten wir uns beim „Unterlinden Museum“ treffen. Und das hatte seinen besonderen Grund: Neben vielen anderen Ausstellungsstücken beherbergt das „Unterlinden Museum“ auch die Bilder des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald. Wer nach Colmar reist, für den ist es ein absolutes Muss, sich vor die beeindruckenden Bildtafeln zu stellen. Bei Wikipedia erfährt man, dass „der ursprüngliche Zustand mit den beweglichen Altarflügeln aufgegeben werden musste zugunsten einer getrennten Aufstellung der einzelnen Tafelbilder, um alle Schauseiten gleichzeitig und im selben Raum präsentieren zu können.“

Die Darstellung des gekreuzigten Jesus, seiner Mutter Maria, des Apostels Johannes, von Maria Magdalena sowie Johannes dem Täufer bleibt einem zutiefst im Gedächtnis haften, weil letzterer mit dem überlangen Zeigefinger seiner rechten Hand auf den Gekreuzigten weist, um durch die Inschrift hinter ihm zu verkünden: „Jener muss wachsen, ich aber muss kleiner werden.“ (Joh. 3,30).

Doch das war noch nicht das letzte Highlight an diesem Tag. Die Fahrt ging nämlich weiter ins elsässische Dorf Gertwiller zum Palast des Lebkuchens der Firma Fortwenger mit Lebkuchenmuseum, Werkstatt für die handwerkliche Herstellung von Lebkuchen und Verkaufsladen.

„Im Elsass ist der Begriff Lebkuchen im Jahre 1412 in einem Schriftstück des Straßburger Hospitals vermerkt: ‚eyn leprakrancker erhalte zum Weihnachtsfeste ein groß und zwo klein brocken lebkuchen’. Fortan galt Lebkuchen als symbolisches Weihnachtsgeschenk.“

In den Backstuben von Fortwenger werden täglich 2 Tonnen Rohteig angesetzt. Für die gängige Herstellung der Lebkuchen werden mehr als 40 Ausstechformen aus Metall verwendet. Es gibt aber mehr als 100 verschiedene Förmchenmodelle (zu lesen auf Infotafeln beim Gang durch Museum und Werkstatt).

Wer noch ein Mitbringsel brauchte oder selber gern Lebkuchen isst, war von der Angebotsfülle im Verkaufsladen überwältigt. Am Ende dürfte jeder fündig geworden sein.

Noch vor unserer Rückfahrt gab es am Bus das nächste Highlight. Mit Sekt stießen wir auf Hans-Martins 73. Geburtstag an und verzehrten genüsslich Ulrikes selbst gebackenen Badischen Sprudelkuchen.

Zurück im Hotel ging das Genießen in die nächste Runde. Mit einem hervorragend schmeckenden Abendessen und einem möglichen Besuch des Wellnessbereichs endete ein wahrlich ausgefüllter Reisetag.

Tag 3

Der Sonntag begann mit einem ausgiebigen Frühstück vom Buffet mit wiederum großer Auswahl an Köstlichkeiten. Anschließend trafen wir uns im Speisesaal zum Adventsgottesdienst mit Hans-Martin. Mit festlichen Trompetenklänge von Andreas wurden wir eingestimmt. Das gemeinsame Singen erfüllte uns mit Freude. Seiner Predigt legte Hans-Martin eine Beispielgeschichte aus der Mission zugrunde, in der ein armer Junge namens Dong mit Hilfe eines Codes – Johannes 3,16 – Einlass in ein Haus bekam, wo er mit Nahrung und Kleidung versorgt wurde. Diesen Code im Herzen zu tragen und zu nutzen, dazu sind auch wir als Christen eingeladen. Mit einem weiteren Trompetenstück von Andreas endete der Gottesdienst.

Vielen Dank an Willi und Manuel, die das gemeinsame Singen gekonnt mit Gitarre und Klavier begleiteten sowie an unseren Busfahrer Andreas, der uns mit seiner virtuosen Trompetenmusik begeisterte.

Schließlich war die Zeit der Abreise gekommen. Als dann alle Koffer im Bus verstaut waren, ging die Fahrt wieder Richtung Heimat. Doch unsere Freizeitleitung hatte dafür gesorgt, noch zwei Sehenswürdigkeiten an der Strecke zu besichtigen. Über Sasbachwalden gelangten wir zur Schwarzwaldhochstraße und machten dann beim Mummelsee halt. Der Blick auf den See mit Adventskranz, einige Schneereste und vor allem die gute Luft waren der Lohn für den Ausstieg. Danach fuhren wir weiter zum Nationalparkzentrum Ruhestein, wo wir uns Zeit für die Ausstellung nahmen. Weil an diesem Wochenende die Veranstaltung „Winterzauber“ durchgeführt wurde, war der Eintritt in die Ausstellung sogar frei. Es war faszinierend, beim Rundgang einen Einblick in das Leben im Wald zu bekommen, die den Besucher sogar unter die Erde führte. Wer sich traute, konnte zum Schluss den 35 Meter hohen Aussichtsturm besteigen und den Schwarzwald in Höhe der Tannenwipfel bestaunen. Zum Abschluss stärkten wir uns noch im Café des Nationalaparkzentrums und traten dann endgültig die Heimreise an.

Die Wettervorhersage für unsere Elsassreise war nicht sehr verlockend, doch wir wurden mit zumeist gutem Wetter beschenkt. Mit dem wenigen Regen kamen wir problemlos zurecht.

Wir danken unseren Reiseplanern und -führern Renate und Hans-Martin Stäbler für drei sehr schöne Tage. Es hat Freude gemacht, mit euch unterwegs zu sein und die Gemeinschaft untereinander zu genießen.

Wir danken unserem Busfahrer Andreas Lieb für sein sicheres Fahren, seine selbst gemachten leckeren Pralinen und seine humorvolle Art.

Wir danken Manuel für seinen unermüdlichen Einsatz beim Austeilen und Einsammeln im Bus, wo er auch die Kaffeemaschine bediente und das begehrte Getränk während der Fahrt unfallfrei an die Frau und an den Mann brachte.

Wir danken nicht zuletzt unserem himmlischen Vater für die Bewahrung vor Unfall und Gefahr, für das passende Reisewetter, für die vielfältigen Begegnungen untereinander und einen harmonischen und friedvollen Verlauf der Reise. Viele freuen sich bestimmt schon auf ein nächstes Mal.

Martin und Annerose Zinßer

Bilder: Manuel Stäbler