Von Beate und Gerd Nonnenmann

Eine bunt gemischte Gruppe aus vielen Gegenden Deutschlands (18 Personen) verbrachte eine wunderschöne Woche in Rom. Nach der Anreise war der erste Höhepunkt das Kennenlernen unserer Unterkunft: die Residenza Maritti, sehr zentral gelegen direkt gegenüber dem Forum Romanum. Erst einmal durch die schmalen italienischen Türflügel gezwängt erwarteten uns Zimmer, welche in sehr schönem italienischen Stil eingerichtet waren. Ein genussvoller Höhepunkt war die Dachterrasse im 6. Stock mit einem großartigen Rundumblick vom Colosseum bis zum Piazza Venezia. Dort oben trafen wir uns jeden Morgen zu einem geistlichen Impuls von Hans-Martin Stäbler und der Einführung in das Tagesprogramm durch Thomas Römer.

Ein Schwerpunkt war die Besichtigung der schönsten und bedeutendsten der 950 Kirchen von Rom. An einem Tag stand der Petersdom auf dem Programm. Staunend warteten wir auf dem Petersplatz auf den Einlass in den Petersdom. Die Ausmaße des Petersplatzes und die Dimensionen des Petersdom haben uns alle sehr beeindruckt. Der Dom ist voll von bedeutenden Kunstwerken, besonders ist die einzigartige Marmorgruppe der Pietà von Michelangelo. Thomas ist ein Fachmann der Kirchengeschichte. Wir erfuhren viel über das frühe Christentum in Rom und wie sich die Stadt Rom vom alten Rom bis zur Renaissance, dann zum Barock und bis zur Neuzeit veränderte. Dabei erklärte er uns auch jeweils bedeutende Kunstwerke von Michelangelo, Bernini und Carvaggio in den verschiedenen Kirchen und ihre Bedeutung in der Kirchengeschichte.  Hanna ergänzte mit Erzählungen aus dem Leben von Teresa von Avila und vielen andern Persönlichkeiten der frühchristlichen Kirche. Dieses Wissen ist kostbar, da man es bei normalen Romreisen nicht erhält.

An einem Abend wurde unsere Romreise durch die Begegnung mit der Fokolar-Bewegung sehr bereichert. Durch die Initiative und das Netzwerk „Miteinander für Europa“ hatte Thomas Römer persönliche Kontakte zu einigen Mitgliedern in Rom. Die Fokolar-Bewegung gehört zu den neueren geistlichen Aufbrüchen in den christlichen Kirchen. Ihr Ziel ist, den Geist der Geschwisterlichkeit und Einheit in Kirche und Gesellschaft zu stärken. Die Liebe als tragender Grund und Mitte des Lebens prägt ihre Spiritualität, aus der eine Reihe konkreter Initiativen erwachsen sind. Wir erfuhren viel wie die Mitglieder in Rom ihr Miteinander leben. Nach ihren Berichten hatten wir bei leckerer Pizza und vielen verschiedenen Getränken Gelegenheit mit ihnen persönlich ins Gespräch zu kommen.

An einem weiteren Abend waren wir bei der Gemeinschaft Sant´Egidio, die unter anderem weltweit sehr viel Friedensarbeit leistet. Gebet, Armutsbekämpfung und Friedensarbeit sind die Grundpfeiler dieser Gemeinschaft. Beeindruckend war das tägliche Abendgebet in der Basilika Santa Maria (in Trastevere), bei dem wir dabei sein konnten.

Wir besichtigten natürlich auch die klassischen Orte in Rom: Spanische Treppe bei Nacht; abends durch die engen Gassen schlendern; der Blick vom Kapitol; das Forum Romanum; die Stolpersteine im jüdischen Viertel und vieles mehr. Natürlich gehörten auch Cappuccino, Pizza, Spaghetti und ein guter Wein in einigen der zahlreichen Restaurants dazu; durch das milde Wetter konnten wir meistens draußen sitzen.

Ein besonderer Höhepunkt war die Besichtigung und Führung durch die Katakomben von San Callisto am Rande der Stadt. Es sind unterirdische Tunnel, die ab dem 2. Jahrhundert n.Chr. oft in mehreren Stockwerken in Tuffstein gegraben wurden. In vielen  Nischen an den Wänden und in Kammern wurden Juden, Christen, Märtyrer und auch Päpste bestattet. Die Wände wurden auch mit Inschriften, christlichen Symbolen und früher Wandmalerei verziert.

Besonders hat uns die gute Gemeinschaft der Teilnehmer untereinander gefallen. Leider war diese Studienreise bald wieder zu Ende und wir mussten bei Traumwetter in die kalte Heimat zurück fliegen.

Nochmals herzlichen Dank an unser Leitungsteam!

Beate und Gerd Nonnenmann