Sommer in Afrika!
von Uta Raphael und Dietmar Gust
Wenn wir an Namibia zurückdenken, überkommt uns ein großes Gefühl der
Dankbarkeit und der Faszination. Wir tauchten in eine andere Welt ein und erlebten
Afrika mit allen Sinnen in seinen vielfältigen Facetten. Fast fühlen wir noch die heiße
Sonne auf der Haut, hören das Vogelgezwitscher und spüren den trockenen Sand
der Wüste bzw. nahezu des ganzen Landes in den Schuhen. Wenn wir die Augen
schließen, ziehen die vielfältigen Erlebnisse wie ein buntes Bilderbuch an uns vorbei.
Wir konnten immer nur staunen!
Zusammen mit Hans-Martin und Renate Stäbler unternahmen weitere 20 Leute aus
den verschiedenen Orten Deutschlands 18 Tage lang eine abenteuerliche Reise
nach Namibia, Botswana und Simbabwe. Mit einem zum Bus umgebauten LKW
legten wir etwa 3500 km von der Hauptstadt Windhoek über die weltbekannten roten
Sanddünen von Sossusvlei und die sehr deutsche Stadt Swakopmund in den Norden
zurück. Dort erlebten wir in verschiedenen Nationalparks die faszinierende Tierwelt
und fuhren über Botswana schließlich bis nach Simbabwe zu den Viktoriafällen.
Da wir schon mehrere Reisen mit den Beiden übernommen hatten, wussten wir, dass
sie sich sehr gut im Land auskennen und uns von Höhepunkt zu Höhepunkt führen
würden. Es war wirklich eine Reise der Superlative.
Gleich nach unserem Treffen in Frankfurt am 23. August stellte Hans-Martin die
Reise unter den Segen Gottes. Jeder Tag begann mit einem inspirierenden
Bibelwort. Wir sangen und beteten gemeinsam und es entwickelte sich eine gute
Reisegemeinschaft.
Er machte uns auch mit dem Leben und Wirken des Missionars und Afrikaforschers
Dr. David Livingstone bekannt. Renate hatte alles vortrefflich organisiert und an
dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön den Beiden.
Zu Beginn kam noch der Reiseführer Joel dazu. Er erzählte uns sehr bildhaft und
interessant seine Geschichte und die seines Landes. Den Bus lenkte Eberhard
zuverlässig. Einheimische haben oft ausländische Rufnamen für Touristen.
Auf der ganzen Reise gab es keinen Tropfen Regen. Wir bereisten mit dem Bus
dieses große, dünn besiedelte Land mit nur 2,5 Millionen Einwohnern vom Süden
zum Norden und erlebten dabei verschiedene Klimabereiche.
Am Atlantik in Swakopmund war es recht trüb und kühl, in der südlichen Wüste und
im Hochland sehr trocken mit großen Temperaturunterschieden. Je weiter wir nach
Norden und Osten vordrangen, umso heißer und grüner wurde es. Wir genossen den
warmen Sommer mit 35°C am Tage und ließen uns bei 25°C am Abend ein Bierchen
oder einen Cocktail schmecken.
Überall begegneten uns freundliche Menschen, strahlende Kinderaugen und
lachende, tanzende Leute auf Märkten und in den Lodgen beim Essen. Wir merken
natürlich die afrikanische Art, alles geht eben langsamer und ohne Stress.
Bei den Malzeiten konnten wir eine große Vielfalt erleben. Gern denken wir an die
urigen traditionellen Restaurants, besonderen in Windhoek und Swakopmund.
Später gab es wundervolle, schmackhafte Büfetts in den Unterkünften und auf den
Schiffen. Oft waren die Tische mit schönen Servietten, z.B. als Flamingos gefaltet
dekoriert. Wir können hier nur Streiflichter andeuten. Man muss es erlebt haben.
Namibia atmet deutsche Geschichte. Von 1883 bis 1914 war es deutsches
Schutzgebiet. Wir waren erstaunt, wie viele deutsche Straßennamen, Gebäude im
Kolonialstil und deutsch sprechende Menschen es besonders in den Städten
Windhoek und Swakopmund gibt. Mit mehreren in Namibia lebenden Deutschen, oft
bis zur 5. Generation hatten wir Kontakt. Ihr Hochdeutsch ist so gut, dass man sie
nicht als Namibier erkennen kann. Dietmar hat sogar seine alte 89-jährige
Patentante, die er von 69 Jahren zu seiner Taufe gesehen hatte, wieder getroffen.
Der Tierreichtum Namibias ist faszinierend!!! Bereits bei unserer ersten
Katamaranfahrt in der Walfischbucht kamen Pelikane und Robben direkt aufs Boot.
Wir sahen Delfine im Wasser springen. Mit Bus und Jeep ging es zu den
artenreichen Nationalparks. Im Etosha sahen wir ganz viele Zebras, Giraffen,
Elefanten, Kudus usw. wunderbar am Wasserloch stehend und auch in Herden von
dannen trabend. Bestimmt wurde unendlich viel Filmmaterial verknipst, doch das ist
ja heute bei der digitalen Technik problemlos.
Je weiter nördlich wir kamen, umso schöner wurde die Natur. Der Okavango ist
einfach faszinierend und Keiner wird die tollen Sonnenuntergänge und den Kaffee
zum Frühstück vergessen. Nach einem heißen Tag konnte man sich im Pool der
Lodge erfrischen.
Im Mahango-Nationalpark ist Allen die Entdeckung der Löwen unter die Haut
gegangen. Neben den vielen Elefantenherden ist doch der König der Tiere am
beeindruckendsten gewesen. In Botswana im Chobe-Nationalpark sind wir an die
Löwen ganz dicht herangefahren. Ebenso liefen Elefanten direkt vor dem Jeep über
den Weg. Da hielt schon Jeder die Luft an. Aber auch vom Wasser aus hatten wir bei
traumhaften Sonnenuntergängen wunderbare Tierbegegnungen. Krokodile und
Flusspferde zeigten sich öfter, ebenso spielte sich an Land ein „Tierkrimi“ ab, weil
man nicht wusste was passiert, wenn sich Löwe und Elefant gegenüberstehen. Aber
sie gingen ohne Regung einfach aneinander vorbei.
Wir hatten wunderbare Unterkünfte. Jede Lodge hatte etwas Besonderes. Nachdem
wir nun vom Tierreichtum total beeindruckt waren, ging es zum Ende der Reise nach
Simbabwe zu den Victoriafällen. Jeder von uns war tief bewegt.
Den krönenden Abschluss bildete eine Nacht im 5* Victoria Falls Hotel. Es wurde
sogar von königlichen Familien auserwählt. Vom Garten bot sich ein traumhafter
Blick auf die Brücke von Simbabwe nach Sambia über den Sambesi und man fühlte
sich fast wie die Queen persönlich.
Auf jeden Fall haben wir dankbar Afrika mit allen Sinnen erlebt und waren tief
berührt. Am Abfahrtstag feierten wir in der kleinen Kapelle des Victoria Falls Hotels
einen Abendmahls-Dankgottesdienst und Hans-Martin stellte uns wieder unter den
Segen Gottes und sprach uns seinen „Schalom“ zu.
Uta Raphael und Dietmar Gust
Eine 18-tägige Erlebnis- und Begegnungsreise
von Angelika und Rolf Frech
Mit großen Erwartungen im Gepäck trafen wir am Spätnachmittag des 23. August 2023 in Frankfurt am Flughafen unsere Reisegruppe um Renate und Hans-Martin Stäbler.
Und um es gleich vorweg schon zu sagen: die Erwartungen wurden weit übertroffen. Unsere Reisegruppe von 22 Personen wuchs schnell zusammen. Vom Flug über Reiseroute, Unterkünfte, Essen und natürlich die unvergesslichen Pirschfahrten zu Land und auf dem Wasser war alles bestens organisiert.
In Windhoek angekommen bezogen wir als erstes unser schönes Hotel mit tollem Blick über die Stadt. Wir wurden dort von unserem liebenswerten und kompetenten lokalen Reisebegleiter Joel begrüßt. Ein erster Ausflug führte uns in die evangelisch-lutherische Christuskirche in Windhoek, wo uns Pfarrer Rudolf Schmid begrüßte und uns interessante Hintergrundinformationen zum Leben in der Gemeinde gab. Nicht nur dort sondern an vielen Orten in Namibia konnten wir die Spuren der Rheinischen Mission sehen. Schulen, Internate, Krankenhäuser, Kirchen und Gemeinden haben darin ihren Ursprung und leben bis heute auf dieser Basis. Bei der Stadtführung zeigte uns Joel natürlich auch die wichtigsten und teilweise prunkvollen Gebäude der Regierung und Verwaltung. Die in Namibia ausgeprägte Schere zwischen Reich und Arm wurde in dem Stadtviertel Katutura, in dem sich Wellblechhütte an Wellblechhütte reiht, deutlich. Nicht nur dort erzählte uns Joel sehr viel über Land und Leute, so dass wir einen Eindruck über die unterschiedlichen Lebensweisen und die Vielseitigkeit der namibischen Kultur erhielten.
Unsere Reiseroute führte von Windhoek aus Richtung Süden in die Namib Wüste. Eberhard, unser Busfahrer, steuerte während der ganzen Zeit den zu einem Bus aufgepeppten Lastwagen über die ca. 3000 km souverän und sicher, egal wie holprig und staubig die Straßen bzw. Pisten waren.
Die Namib Dessert Lodge war Ausgangspunkt für eine erste „Sundowner-Fahrt“ in den roten Sand dieser Wüste und auch Startpunkt für die Fahrt zu den höchsten Dünen der Welt in Sossusvlei. Die Überraschung war groß, als ein ausgewachsener Wüsten-Sandsturm uns die Dünenlandschaft nur schemenhaft erkennen ließ. Nachdem für einige Zeit das Weiterkommen blockiert war, änderte Hans-Martin kurzerhand den Tagesablauf, und der für später an einer Schlucht geplante Gottesdienst fand im Bus statt! Wir kamen trotz des Sturmes zur Düne und einige von uns gelangten auch auf den Dünenkamm. Ein eindrückliches Erlebnis, das uns nicht nur durch den Sand zwischen den Zähnen in Erinnerung bleiben wird.
Weiter ging die Fahrt teilweise über Pässe in Richtung der Küste nach Swakopmund. Die Strecke führte fast ausschließlich über unbefestigte Pisten, weshalb wir dadurch im Bus in den Genuss einer afrikanischen Massage kamen! Dagegen war die Katamaranfahrt auf dem Atlantik eher gemütlich. Eine Robbe und einige Pelikane kamen zur allgemeinen Erheiterung an Bord und genossen das ihnen angebotene Futter. Die Robbe bedankte sich zur Überraschung bei einigen mit einer innigen Umarmung. Wunderschön konnten wir Flamingos, Delphine, Robben und Seevögel in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und bestaunen.
Das Staunen über die Tierwelt und die Schöpfung Gottes zu Wasser und zu Land begleitete uns während der gesamten Reise. Waren im Süden hauptsächlich Oryx-Antilopen mit ihren langen und spitzen Hörnern zu sehen, wurde die Tierwelt bei unserer Fahrt nach Norden in den Etosha-Nationalpark vielfältiger. Während unserer Pirschfahrt im Etosha-Park, in den Parks am Okavango-Fluss oder später im Chobe-Nationalpark in Botswana konnten wir die ganze Bandbreite der Wildtiere an Land und in den Flüssen erleben. Selbst die Big Five (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) präsentierten sich uns. Wir waren begeistert von den Farben und Zeichnungen der Zebras und Giraffen, bestaunten die unterschiedlichsten Antilopenarten, hörten das Zwitschern der Vogelwelt, beobachteten mit einem mulmigen Gefühlt die mächtigen Flusspferde und die furchteinflößenden Krokodile. Gott, unser Schöpfer, hat sich bei jedem Tier etwas Besonderes ausgedacht! Mit Staunen verfolgten wir das Sozialverhalten der Tiere. Elefantenherden, denen der Schutz der Kleinen vor einer bedrohlichen Löwengruppe über alles ging oder Zebras, die eng umschlungen am Wegrand standen. Mancher Affe brachte uns zum Lachen. Diese Fahrten zu Land und auf dem Okavango- und Chobe-Fluss ließen die Herzen der Hobby-Fotografen höher schlagen. Tolle Fotos und Videos werden uns immer wieder an diese Reise erinnern. Nicht nur die Tiere waren die meist fotografierten Objekte, sondern auch die Sonnenuntergänge als das Sahnehäubchen an jedem Abend. Psalm 113,3 „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn!“ war uns damit immer gegenwärtig.
Ein besonderes Erlebnis war der Gottesdienst mit Hans-Martin auf dem Okavango-Fluss. Wir durften am Morgen auf einem Boot frühstücken und konnten dabei viele Tieren im Wasser und am Ufer beobachten. Auf der Rückfahrt gab es dann einen Gottesdienst der ganz anderen Art über die Psalmen auf dem Oberdeck des Bootes!
Unsere Reise endete in Simbabwe an den Victoria Fällen. Dieses grandiose Naturschauspiel und die Unterbringung im ehrwürdigen Victoria Falls Hotel rundetet das Thema „Auf den Spuren von David Livingstone“ nachhaltig ab. Hans-Martin hatte uns während unserer Reise in anschaulicher Weise interessantes Hintergrundwissen dazu gegeben.
Reich beschenkt durch die großartige Tierwelt, verwöhnt durch die tollen Hotels und Lodges, angeregt durch Gottesdienste und Andachten in einer wunderbaren Gemeinschaft, kehrten wir nach einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst in der Kapelle des Victoria Falls Hotels wohlbehütet in unsere Heimatorte zurück. Diese Reise wird für uns unvergesslich bleiben!
Vielen Dank an Renate und Hans-Martin für die Ausrichtung, Organisation und vor allem die persönliche Betreuung bei dieser Reise!
Angelika und Rolf Frech
Bilder: unterwegs GmbH