Die Bibel neu verstehen – Israel-Reise 2018
von Thorsten Alsleben
Eines vorweg: Wer einen Erholungsurlaub – erst recht mit kleinen Kindern – sucht, für den ist diese Israel-Reise nicht geeignet. Wer aber Geschichte, Kultur und Gesellschaft in Israel erleben will und vor allem, wer Jesus – als Gottessohn und historische Person – näher kennenlernen und verstehen möchte, für den haben Stäblers ein Idealprogramm zusammen gestellt.
Neben den Standardsehenswürdigkeiten, die wohl jede Israel-Rundreise auszeichnen – wie Geburtskirche in Bethlehem, Grabeskirche, Via Dolorosa und Tempel-Westmauer in Jerusalem, gelang es Stäblers mit besonderen Details, einigen Geheimtipps und wunderbar inszenierten geistlichen Impulsen und Andachten an authentischen Plätzen, die Bibel erlebbar zu machen. So brachte ein Spaziergang über den steinigen Wanderpfad zwischen den Feldern an den Hügeln des See Genezareth mehr Verständnis für die Gleichnisse und Botschaften Jesu als manches theologische Seminar. Die Kombination aus einem sachkundigen israelischen Reiseleiter sowie dem Isreal-Kenner- und Liebhaber Hans-Martin Stäbler und – in unserem Fall – der theologischen und musikalischen Begleitung durch den Rektor der CVJM-Hochschule Professor Dr. Rüdiger Gebhardt half, die Worte und Wirkorte von Jesus und anderen Helden der Bibel erlebbar, ja, fühlbar zu machen. Dabei ging es nicht nur um Erkenntnisgewinn. Das gemeinsame Singen von christlichen Liedern mit Blick auf den See Genezareth oder in einer versteckten Kellerkapelle gleich neben der Höhle, in der Jesus geboren wurde, erzeugte Gänsehaut-Atmosphäre, die tiefer ging als es jede intellektuelle Stimulation je gehen kann.
Das Programm war so ausgearbeitet, die Impulse wurden so gesetzt, dass die Gruppe mit sehr unterschiedlicher Bibel-Kenntnis und Israel-Erfahrung (es waren Neulinge dabei, genauso wie langjährige Israel-Reisende) und auch unterschiedlichen Bildungshorizonten, ja, auch sehr verschiedenen Gemeindehintergründen, stets gut angesprochen und jeder mitgenommen wurde.
Allerdings waren die zehn Tage mit Eindrücken so intensiv und voll, dass wir uns an mancher Stelle etwas mehr Freiraum gewünscht hätten, um mal durchzuatmen und die intensiven Eindrücke und Erlebnisse verarbeiten zu können. Natürlich hätte das Verzicht bedeutet, da das zu Lasten von spannenden Programmpunkten hätte gehen müssen oder die Reise verlängert und damit verteuert hätte. Aber es gab aus unserer subjektiven Sicht durchaus Programmpunkte, die nicht unbedingt hätten eingeplant werden müssen. Und natürlich hatte jeder die Möglichkeit, mal einen Tag auszusetzen, was aber bedeutet hätte, dann alle zahlreichen Höhepunkte dieses Tages zu verpassen.
Für eine Familie mit zwei kleinen Kindern wie wir es sind, war die Reise sicherlich sehr anspruchsvoll, in Teilen vielleicht sogar überambitioniert. Trotzdem haben wir die Zeit genossen, auch weil Stäblers und die ganze Gruppe sehr rücksichtsvoll und wohlwollend mit uns umgegangen sind, und wir werden unser Leben lang von den Reiseerlebnissen zehren. Ab jetzt lesen wir die Bibel anders.
(Anmerkung zum Autor: Thorsten Alsleben ist Jurist und ausgebildeter TV-Redakteur, er war unter anderem politischer Korrespondent des ZDF in Berlin und arbeitet derzeit als Hauptgeschäftsführer der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU in Berlin).
ISRAEL – REISE OSTERN 2018
Kassel, den 13.04.2018
Heute vor einer Woche sind wir aus dem Heiligen Land wieder zu Hause angekommen.
Damit ist für uns ein Traum in Erfüllung gegangen. Schon meine Mutter, heute im 92. Lebensjahr, war 1979 mit meinem Vater, der leider früh verstorben ist, gemeinsam mit Familie Stäbler auf dieser Reise, von der sie heute noch schwärmt.
Für meine Frau und mich war es ein ganz besonderes Erlebnis, wofür uns eigentlich die Worte fehlen. Doch als Renate Stäbler uns fragte, ob wir etwas von dieser Reise berichten würden, haben wir spontan zugesagt. Allein aus dem Grund, vielen Menschen diese Reise und dieses besondere Land ans Herz zu legen, und sie neugierig auf diese Reise zu machen.
Ein Land, in dem die Bibel lebendig wird und Jesu Nähe spürbar. Auf seinen Spuren zu gehen hat uns mit Dankbarkeit erfüllt. Die Gleichnisse aus dem Neuen Testament werden lebendig.
Von dem Berg der Seligpreisung hinunterzusteigen zum See Genezareth ist etwas ganz Besonderes. Auf dem Wege begegnen uns die Senffelder, wo man sich gut vorstellen kann, wie das Gleichnis vom Senfkorn entstanden ist. Das ganze Leben und Wirken Jesu hat dort stattgefunden und es begegnet uns überall. Die vielen Gleichnisse von denen die Bibel erzählt, haben dort ihren Ursprung. Die Hochzeit von Kana, die Speisung der 4000 und Jesu stillt den Sturm auf dem See Genezareth. Die Aufzählung könnte noch lange so weitergehen, aber genau an diesen Orten zu sein, hat uns auf ganz besondere Weise mit Jesus verbunden. Rund um den See haben wir uns das Wirken Jesu mit seinen Jüngern sehr gut vorstellen können, ein idyllisches Fleckchen Erde an der die Zeit stehen geblieben ist. Gekrönt war der Aufenthalt am See Genezareth mit der Bootsfahrt von Nof Ginosar nach Tiberias. Wir haben eine Andacht gehalten, gebetet und gesungen, auf dem Boot getanzt und das Miteinander zu jeder Zeit genossen.
Ganz anders dann die 2. Hälfte der Reise. Vom Kibbutzhotel am Toten Meer haben wir unsere Touren nach Jerusalem, Bethlehem, die Hirtenfelder und Qumaran unternommen. Dort war in allen Städten sehr viel mehr Leben zu spüren. Auch hier sind uns natürlich viele Gedenkkirchen und Plätze begegnet. Den Einzug Jesu nach Jerusalem nachzuempfinden, war ein beeindruckendes Erlebnis. Eindrucksvoll auch der „Garten Gethsemane“ mit seinen knöchernen, über 2000 Jahre alten Olivenbäumen, aus denen immer noch neues Leben wächst. In der Geburtskirche in Bethlehem haben wir die Weihnachtsgeschichte gehört und „ Ich steh´an deiner Krippen hier“ gesungen.
Gerade an Ostern durch die Straßen Jerusalems zu gehen, die Via Dolorosa entlang bis nach Golgatha lässt uns ehrfürchtig und dankbar an diesen Orten innehalten. Eine intensive Zeit mit wertvollen Menschen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Jedem der lebendiges Christentum erleben möchte, können wir diese Reise nur empfehlen.
Shalom – Friede sei mit dir
Carla und Ute Lanatowitz